über
Frank Sieland
Aller guten Dinge sind Sieben
Ausgerechnet an einem Freitag dem 13. kam ich als Letzgeborener von fünf Schwestern und einem Bruder in Tübingen auf die Welt. Für mich ein Glückstag. Meine Familie sah das anders. Noch heute behaupten sie, die Apokalypse auf sich zukommen gesehen zu haben.
Mein Plan war ein anderer
Aufgewachsen bin ich in Schleswig-Holstein, dem schönen Land zwischen den Meeren, in dem ich auch eingeschult wurde. Meine schulische Laufbahn bezeichne ich als erfolgreich teilnahmslos. Nach der Mittleren Reife war ich überzeugt, dass mein erfolgreiches Leben nun endlich anzufangen hatte. Ich wollte Millionär werden. Oder Tennisprofi. Westernheld wäre ebenfalls eine akzeptable Alternative gewesen. Zu meinem Entsetzen hatte meine Mutter eine abweichende Vorstellung. Sie wollte mich auf eine weiterführende Schule schicken. Also einigten wir uns auf einen Kompromiss: Ich ging weiter zur Schule.
Orientierungslos
Anschließend wurde ich zur Bundeswehr einberufen. Da ich mich bei Orientierungsmärschen ständig verirrte und bei Schießübungen zielsicher danebenschoss, hielt man es für sicherer, mich im Stabsdienst einzusetzen. Dort war es im Winter wenigstens warm, und ich durfte bei Manövern mit wichtigem Gesicht Papier sortieren. Das fand ich super entspannt. Daher entschloss ich mich, die Verteidigungsfähigkeit unseres Landes für ein paar Jahre engagiert und tapfer mittels meines unschlagbaren »Bürokratieverständnisses« aufrechtzuerhalten. Nach meiner Entlassung ging es mit der Bundeswehr allmählich bergab. Bis heute bin ich mir nicht schlüssig, ob ein unmittelbarer Zusammenhang besteht.
Aus mir wurde doch noch etwas
Nach meiner Dienstzeit startete ich eine erfolgreiche Karriere im nationalen und internationalen Vertrieb für namhafte Unternehmen im In- und Ausland. Während meiner Tätigkeit studierte ich Betriebswirtschaft in St. Gallen / Schweiz. Meine beruflichen Stationen brachten mich unter anderem nach Hamburg, Köln, München, Heilbronn und ins Ausland. Leider wurde meine Laufbahn jäh durch meinen chronischen Cluster-Kopfschmerz unterbrochen, der mich in die Erwerbsunfähigkeit trieb. Seit einigen Jahren bin ich erfolgreich geschieden. Ich habe eine wunderbare Tochter, die mich jeden Tag stolz macht.
